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Dorfladen
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Gegenüber der Dorfkirche war unser Tante Emma Laden. Ottilie
und ihre Tochter Eleonore versorgten uns mit allem, was wir brauchten. Frische
Brötchen und Brot. Im Kühlregal fanden wir Käse und Fisch. In der Gefriertruhe
vor allem Eis. An Fasching kauften wir unsere Cowboyhüte und Revolver bei der
Botta. Der Name Botta kam vom Familiennamen Bott. Ottilie war wohl eine
geborene Bott. Als Kind dachte ich, dass alle Einkaufsläden in der Welt „Botta“
genannt würden. Sobald ich die Eingangstüre des Ladens öffnete, klingelte
es im Laden so laut, dass eine ganze Armee aufwachen konnte. Meistens musste
ich eine kurze Zeit warten. In der Wartezeit konnte ich alle Sachen bestaunen,
für die ich nicht genügend Geld bei mir hatte. Bunte Wachsmalkreiden und
Filzstifte. Die neuesten Spielzeugfiguren und Matchboxautos. Dann betrat
„Botta“ kauend und sichtbar gestört von ihrem Tagesablauf von ihrer Küche
kommend den Laden. „Was brauchst du? Auf meinem Zettel stand z.B. Backpulver,
Hefe und Rama Margarine. Die schönen roten Schaumkirschen im Süßigkeiten Glas
auf der Theke lachten mich auch noch an. Ein Pärchen für zwei Pfennig
konnte ich mir leisten. Für einen halben Pfennig gab es auch noch lose kleine
Bonbons. Ob ich wollte oder nicht, da musste ich zwei für einen Pfennig kaufen.
Vergnügt und Bonbons lutschen und schlenderte ich dann wieder heimwärts. |

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