Bosporus
Gewaltige Mauern schützten die große Stadt am Bosporus. Bis zum 6. Jahrhundert war es die bedeutendste Stadt Europas. Ihren Namen darf man nicht mehr sagen. Truppen drangen frühmorgens durch eine kleine Öffnung in die Stadt ein. Ein Riss in der Mauer war übersehen worden und so konnte im Jahr 1453 die christliche Stadt Konstantinopel durch Sultan Mehmed erobert werden. Der „goldene Apfel“ wurde gepflückt. Heute heißt die Stadt Istanbul. Im Laufe der Geschichte ändern sich politische Hoheitsgebiete immer wieder. Unter Napoleon tauschte Bayern die rechtsrheinische Pfalz mit Franken. Auch die bayerischen Schwaben kamen zu Bayern. Selbst die österreich-ungarische Monarchie hielt nicht für immer. Nach der Annexion Bosniens und Herzegowinas zu diesem Staatenverbund war es neben dem russischen Reich und dem deutschen Reich die bevölkerungsreichste Monarchie und somit das drittgrößte Land Europas. Die Doppelmonarchie dauerte von 1867 bis 1918. Und wieder wurden die Karten neu gemischt. Der erste Weltkrieg verschob die Grenzen genauso wie der 2. Weltkrieg. Heute habe ich mit einem Mann aus Thüringen gesprochen. Er sagte mir, dass er in der DDR Armee bei den Grenztruppen stationiert war. Ich fragte ihn, ob er uns damals als Feinde gesehen hat? Hätte er in einem Konflikt auf uns westdeutsche Bundeswehrsoldaten geschossen? Er versicherte mir, dass er nicht auf einen Westdeutschen geschossen hätte. Wie würdest du dich verhalten, wenn der Befehl kommt: „Schießen“? Wer kann in die Bresche springen, um das Schicksal zu wenden? Auch im 21. Jahrhundert werden sich die Demarkationslinien wieder verschieben. Ost und West sind wieder uneins. Kann ein zu langes Abwarten die Grenzen schon bald wieder verschieben. Solange die Menschheit besteht, kommt es immer zu Kriegshandlungen. „Unter den Übermütigen ist immer Streit; aber Weisheit ist bei denen, die sich raten lassen“. Sprüche 13, 10. So spricht Gott, der Herr: „Im ganzen Volk suchte ich nach jemandem, der in die Bresche springen könnte und die Mauer um das Land wieder aufbauen würde, damit ich es nicht zerstören muss. Doch ich fand niemanden. Hesekiel 22,30

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