Sklaven waren die Arbeitskräfte im 17. Und 18. Jahrhundert in Amerika. Weil die indigenen Völker durch eingeschleppte europäische Krankheiten empfindlich dezimiert wurden, brauchten die Plantagenbesitzer in der neuen Welt billige Arbeitskräfte, die in Afrika zusammen getrieben wurden. Mit umgebauten Handelsschiffen wurden sie dann nach Übersee verfrachtet. Um noch mehr Profit aus den Transporten zu schlagen, zogen die Sklavenhändler Zwischendecks in den alten Schiffen ein. Die Sklaven wurden angekettet und am Ziel auf den Sklavenmärkten an die Großgrundbesitzer verkauft. Durch die unhygienischen Verhältnisse an Bord überlebten nur die Widerstandsfähigsten. Diese überlebenden Sklaven waren auch die robustesten Arbeiter, die den auf sie zukommenden widrigen Umständen gewachsen waren. Unter der weißen Schiffsbesatzung ging es rau zu. Junge Matrosen  lernten die groben Umgangsformen der älteren Matrosen kennen. Die raubeinigen Seeleute gingen harsch mit den Gefangenen um. Oftmals wurden die jungen Seefahrer auf ein Sklavenschiff zwangsrekrutiert. Sie sollten von der Admiralität zu strengen Seeleuten erzogen werden.  Weil so ein junger Matrose schon in seinem 17. Lebensjahr mit seinem Vater zur See fuhr, konnte er eine Karriere auf den Meeren der Welt erwarten. Sein Name: John Newton. In seinen jungen Jahren überstand er schon einige Strapazen auf den Weltmeeren. Dann wurde er krank.  Mit 20 Jahren erholte sich Newton in Sierra Leone von einer Malaria-Krankheit und führte nach seinen Angaben erstmals ein sündhaftes Leben.  Danach war er an der Küste Westafrikas auf der Greyhound tätig. John Henry Newton stieg mit der Zeit vom ersten Maat bis zum Kapitän auf. Nach einer bedrohlichen Überfahrt 1748 bekehrte er sich am 10. Mai zum Christentum. Obwohl er inzwischen Christ geworden war, transportierte  er mit seinem Schiff weiterhin Sklaven nach Amerika. Durch einen Schlaganfall gab er die Seefahrt auf.  Seine Erlebnisse mit den angeketteten Sklaven ließ ihm keine Ruhe. Immer wieder grübelte er darüber nach, wie er diesen geschundenen Menschen helfen konnte. Etwa 30 Jahre später setzte sich Newton für die Abschaffung der Sklaverei  ein. 1762 berichtete er in Briefen an den Baptisten Pastor John  Fawcett von seiner Hinwendung zum christlichen Glauben. Zusammen mit dem Dichter William Cowper schrieb Newton viele geistliche Lieder. 1772 folgte sein bekanntestes Lied „Erstaunliche Gnade“ , „Amazing Grace". John war derweil 47 Jahre alt geworden.  In dem Lied beschreibt er seine Errettung als eine von Gott erwiesene Gnade. „Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme." Epheser 2, 8-9  Das Lied Amazing Grace" wurde zum beliebtesten Kirchenlied der Welt gewählt.

 

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