Übernachtung in der Schmiede.
Wir hatten mit unseren Eltern eine Auseinandersetzung.
Es ging um die Landwirtschaft.
Aus Ärger über unsere Eltern beschlossen mein Bruder Bernhard und ich nicht nach hause zu kommen.
Bevor es dunkel wurde, schlichen wir uns in die alte Schmiede unseres Opas.
Das Anwesen unserer Großeltern lag in einem Doppelhof.
Weil wir die vorne wohnende Familie nicht auf uns aufmerksam machen wollten, schlichen wir uns durch den Garten. Den hinteren Teil des Anwesens konnten wir vom Katzensee aus unbemerkt erreichen.
Die Schmiede sollte unsere Herberge für die kommende Nacht werden.
Es war rußig und alles war schwarz vom Feuer der Esse. Über Jahrzehnte hat unser Großvater hier Eisen geschmiedet.
Damit wir uns etwas aufwärmen konnten, schürten wir mit einigen Scheit Holz die Esse an.
Zum Schlafen konnten wir es uns nicht so richtig gemütlich machen.
Überall lagen verrostete Eisenwerkzeuge und Eisenteile herum.
So richtig gemütlich konnten wir es uns nicht machen.
Aber wir zogen unser Vorhaben durch. Wir wachten auch bestimmt alle halbe Stunde auf.
Entweder war es zu kalt, oder wir hörten ein seltsames Geräusch.
Außerdem hatten wir keine Matratze und keine Zudecke in dieser Notunterkunft dabei.
Aber wir übernachteten in der verrußten Schmiede unseres Großvaters.
Am nächsten Morgen verließen wir in aller Frühe unser Lager und betraten vorsichtig unseren Hof daheim in unserer gewohnten Umgebung.
Eigentlich wollten wir unbemerkt ins Haus gehen, um uns zu waschen und um etwas zu essen.
Aber unsere Eltern kamen gerade in dem Moment aus dem Stall, als wir in die Pforte traten.
„Wo wart ihr die ganze Nacht? "Wir haben uns gesorgt!”
„Wir haben in der Schmiede übernachtet!
Na, Gott sei Dank, dass ihr wieder da seid.
Uns ist auch ein Stein vom Herzen gefallen, dass wir daheim wieder willkommen waren.

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