Irgendwann muss doch mal die Zeit kommen, wo auf dieser Welt keine Fehler mehr passieren. Da kannst du lange warten, das wird nicht geschehen. In einer perfekten Welt sollten alle Systeme so automatisiert werden, dass alle Vorgänge ohne Komplikationen funktionieren. Vollkommenheit zu erreichen darf ruhig unser Ziel sein, ob es möglich gemacht wird, ist eine Illusion. Fehler werden weltweit geschehen. Mit noch so viel Kontrolle ist die Fehlerquote nicht auszumerzen. Da ist mir die Freiheit, Fehler machen zu dürfen und daraus zu lernen viel angenehmer. Ruhig mal ein Risiko einzugehen. Ausprobieren und selbst auf die Gefahr hin zu scheitern, ist besser als sich nie zu trauen. Etwas Neues zu wagen ist spannend, auch wenn es schiefgeht. Probieren geht übers Studieren. Wenn du deinem Kind das Fahrradfahren beibringen willst, hilft es dem Kleinen wenig, wenn du es ihm nur erklärst. Wenn du nur durch eine Beschreibung des Vorgangs beibringen willst, dann kann das Kind nichts damit anfangen. Am besten, du machst es ihm vor. Das Kind schaut zu und startet den Versuch es selber zu können. Fahrradfahren lernt man durch Fahrradfahren. Reiten lernt man durch Reiten. Klar kann es bei der praktischen Übung mal schiefgehen. Das Kind kann vom Fahrrad fallen. Es sollte den Vorgang wieder neu wagen. So lange, bis es einigermaßen klappt. Der Reiter kann vom Pferd fallen. Jetzt bloß nicht aufgeben. Erneut rauf aufs Pferd und sich auf den Sattel begeben und dem Pferd gut zureden hilft. Nach und nach wird es immer leichter. Wenn ein Flugzeugpilot durch einen Rettungsfallschirm sein Leben in Sicherheit bringt, ist es ratsam, ihn gleich wieder ins nächste Flugzeug zu setzen und ihn erneut in die Lüfte zu bringen. Ansonsten könnte ihn die Angst lähmen, so dass er sich nie mehr in ein Flugzeug setzt. Die Ausbildung zum Piloten wäre für die Katz gewesen. Wie ist es aber in unseren Beziehungen? Kannst du den Fehltritt eines Menschen verzeihen? Wenn du die Person nur flüchtig kennst, dann kannst du ihr aus dem Weg gehen und legst auf weitere Unannehmlichkeiten keinen Wert legen. Du ignorierst solche Menschen einfach, um dich zu schützen. Wie sieht es in gewachsenen Verbindungen aus? Da, wo es um Vertrauen geht. Vielleicht bist du sogar verheiratet. Du hast dich trauen lassen, weil du einem Menschen traust. Nach einigen Jahren der Verliebtheit passiert etwas für dich Unfassbares. Dein Ehepartner betrügt dich. Jetzt wird es schwer. Kannst du ihm verzeihen? Ein Vertrauensbruch ist auf der emotionalen Ebene nicht so leicht wieder gutzumachen. Kannst du wieder neues Vertrauen aufbauen? oder misstraust du dein Leben lang auch noch anderen Menschen. Ein Vertrauensbruch zieht weite Kreise. Das kann so weit kommen, dass du niemanden mehr vertrauen willst. Mit salbungsvollen Worten ist so ein gravierendes Geschehen nicht ungeschehen zu machen. Da müssen schon Taten folgen. Klar kannst du warten, bis sich die Lage wieder entspannt. Du kannst auch bis zum Sankt Nimmerleinstag warten, solange das Leben den Übeltäter alt und grau und unattraktiv werden lässt. Willst du, dass er bestraft wird? Oder wagst du es zu vergeben? "Wo ist ein Gott wie du, Herr?" Du vergibst denen, die von deinem Volk übrig geblieben sind und verzeihst ihnen ihre Schuld. Du bleibst nicht für immer zornig, sondern lässt Gnade vor Recht ergehen, daran hast du Gefallen! Ja, der Herr wird wieder Erbarmen mit uns haben und unsere Schuld unter seinen Füßen treten. "Unsere Sünden wirft er ins tiefste Meer." (HfA)

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