kurz vor einem Burnout

Jede Maschine muss mal überholt werden. Dabei ist der Mensch keine Maschine. Ich hörte den Ausspruch über jemanden:

“Der Mensch arbeitet so präzise wie eine Maschine.” Unermüdlich 24 Stunden am Tag und ohne Auszuruhen produziert er tolle Arbeitsergebnisse. Bis zu  seinem Burnout. Jetzt stehen alle Räder still. Nichts geht mehr. Weil wir halt mal komplizierter funktionieren als eine Maschine, deswegen sind wir ein Mensch. Keine Maschine dieser Welt braucht eine schöpferische Pause. Ruhezeiten, in denen wir uns regenerieren können, sind einer Maschine fremd. "Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke verrichten.” 2. Mose 20,9. Jetzt hat die Woche nicht nur sechs Tage. Als ich zwischen meinem 20ten und 30ten Lebensjahr meine Hausbau Schulden sehr schnell loshaben wollte, nahm ich mir vor, neben meinem Beruf auch noch einen Nebenjob und sogar noch am Sonntag einen dritten Job anzunehmen. Zu meinem ersten Sonntagseinsatz in einer Mälzerei erlebte ich eine innere Warnung. Der Betriebsleiter erklärte mir im warmen  Büro die vielen Abläufe in seiner Mälzerei. Dabei gab es eine Vielzahl von Vorgängen zu beachten. Um aus der rohen Braugerste Malz herzustellen, wird ein kontrollierter Keimvorgang des Getreides vorgenommen. Erst weichen, dann  keimen, danach darren, anschließend noch das Mischen usw. Aus 100 kg Gerste entstehen dann 80 kg Malz. Soweit der theoretische Teil meines ersten Arbeitstages an einem sonnigen, aber sehr kalten Januartag.  In der praktischen Durchführung der neuen Tätigkeit kam ich an meine Belastungsgrenze. Regelrecht heiß und kalt wurde es mir nicht nur zwischen den warmen und sehr kalten Räumen. Zwischen dem ersten Vorgang  unten im Parterre bis hinauf, in dem kalten Turm der Mälzerei warten die Temperaturen mit  einer  gefühlten Sommerhitze und einer Nordpol Temperatur zu vergleichen. Nach acht Stunden war ich zugleich müde und hellwach. Kopfschmerzen und Unwohlsein bestimmten die aufgewühlte Nacht. Ich startete am Montag wieder in meinem regulären Beruf. Nicht gerade ausgeruht erkannte ich, dass ich die Idee des ständigen Arbeitens nicht weiter betreiben konnte. Heute weiß ich, dass uns ein gesunder Rhythmus zwischen Arbeit und Ruhe gut tut. “Am siebten Tage sollst du ruhen.” 2.Mose 34,21    

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