Foto bitte.  

Willst du auf der linken Seite des Fotos zu sehen sein, stellst du dich am besten auf die rechte Seite, sagte der Fotograf zu mir. Um noch positiver zu wirken, darfst du auch noch lächeln. Gerne wollen wir uns von unserer besten Seite zeigen. Dabei kann der erste Eindruck meine natürliche Haltung geschickt ausblenden. Als es 1826 gelang, Joseph Nicéphore Niépce, das erste beständige Bild aufzunehmen, ließen sich die Schönen und Reichen mit gestellten Bildern gekonnt in Szene setzen. Schritt für Schritt verbesserte sich die Qualität der Bilder. Jahrzehntelang mussten die Fotos umständlich belichtet und entwickelt werden. Den technischen Vorgang mussten die Leute nicht kennen, um sich ablichten zu lassen. Ihnen war es wichtig, sich mit ihren besten Kleidern fotografieren zu lassen. Männer und Frauen ließen es sich etwas kosten, wenn sie zum Fotografen gingen. Ein neuer Anzug, ein schickes Kleid, die passenden Schuhe und die neueste Frisur schafften die Voraussetzung für ein erfolgreiches, ewiges Erinnerungsfoto. Die charakterlichen Schwächen wurden bei der neuen Möglichkeit der Selbstdarstellung allerdings nicht abgebildet. Das ist auch heute so geblieben. Die größte Aufmerksamkeit konnte mit der richtigen Körperhaltung erzielt werden. Bauch rein, Brust raus sagte mein Opa, als wir uns zu einem Familienfoto zusammenstellten. Diese Haltung war beim Fotografen üblich. Heute ist Lockerheit angesagt. Gestellte Fotos wirken unnatürlich. Du brauchst dich nicht in Szene zu setzen, wenn du dich mit deiner eigenen Persönlichkeit im zufrieden gibst. Wohlfühlen und mit sich im Reinen sein, lässt dich so wirken wie du bist. Alles andere wirkt aufgesetzt und unnatürlich. Ja, das kann man auch bei einem Foto erkennen. Dein Motiv sich in Szene zu setzen beeindruckt weder dich noch andere. Atme tief durch und akzeptiere dich wie dich Gott geschaffen hat. Er liebt dich so wie du bist. 2.Korinther 10,17 



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