Mitten in der Schlacht schreibt ein junger Soldat an seine Eltern: “Meine lieben, guten Eltern, hier herrscht Krieg.” "Ein Krieg in seiner brutalsten Form." Doch in meinem Innersten bleibe ich gelassen.” Der junge Briefschreiber ist der Theologiestudent Johannes Haas. Jetzt könnten wir davon ausgehen, dass es sich um den Krieg in der Ukraine handelt. Nein, die Szene spielt sich im Jahr 1916 in der Hölle von Verdun ab. Eine Dauerschlacht, die keinem etwas gebracht hat. 320 000 junge Soldaten sind daran auf beiden Seiten gestorben. Weder Frankreich noch Deutschland konnten sich über diese grausame Zeit freuen. Die Artilleriegeschosse und Granaten hinterließen bis heute unzählige Krater und Kriegsspuren in der Landschaft. Warum wir Menschen nichts aus der Weltgeschichte lernen, ist nicht zu begreifen. Heute sind Deutsche und französische Soldaten Freunde. Damals hätte dies niemand für möglich gehalten. Heute, über 100 Jahre später, stehen sich junge Soldaten im Osten von Europa gegenüber. Sie schießen aufeinander. Jetzt aber schauen wir nochmal zurück auf das Geschehen an der Front im Westen. In seinem Brief schrieb Johannes, Gegenwärtig ist die Lage sehr ernst. Doch wir sind uns der Nähe Gottes bewusst. Weiter schrieb er, lasst mich gehen, damit ich Jesus in all seiner Pracht sehen kann. Ich denke oft an das Jenseits und fürchte nicht vor dem  jüngsten Gericht. Obwohl ich ein erbärmlicher Sünder bin, verlasse ich mich doch auf die Gnade Gottes und die Liebe meines Erlösers. Wir können nur darüber staunen, wie der junge Mann inmitten seiner Not solche Worte finden konnte. Um ihn herum dominierte Leid und Sterben, aber er hatte eine Hoffnung, die darüber hinausging. “Also ist jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind." Römer 8,1-11.  Seine Gewissheit über das ewige Leben war stärker als der Schrecken des Todes. Hoffen wir, dass so ein Glaube auch auf den Schlachtfeldern im 21. Jahrhundert bei den jungen Soldaten zu finden ist.   

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