Schafherde. 

In unserem Dorf verdiente unser Schäfer mit seinen Schafen seinen Lebensunterhalt für sich und seine Familie. Karl, der Schafhalter, hütete seine Schafherde von März bis November draußen auf den Mainwiesen und Feldern. Seine Hütehunde hielten seine Herde zusammen. Wir kannten Karl mit seiner typischen Schäfermontur. Schäfermantel, Schäferhut und Schäferschippe waren sein Markenzeichen. Seine Hunde folgten ihm aufs Wort. Sie hielten seine Herde von bestimmt zehn Dutzend Schafen zusammen. Für die Nacht trieb er seine Schafe mit seinen Hunden in einem sicheren Pferch. Daneben stand seine Schäferkarre, in der Karl sein Nachtlager hatte. Weil ein Schäfer viel Zeit in der freien Natur verbrachte, fand er auch Zeit zum Nachdenken. Wenn er seine Herde ungestört haben wollte, war für den Schäfer Ruhe wichtig, damit seine Schafe ungestört fressen konnten. Einmal fuhren wir mit unseren Mopeds mit zu wenig Abstand an seine Herde vorbei und störten seine Herde beim Weiden. Das merkte sich der Schäfer und lockte Wochen später meinen Bruder Bernhard zu sich. Bernhard war wieder einmal mit seiner Hercules Maschine in seiner Nähe unterwegs. Der Schäfer winkte ihn herbei und sagte zu ihm, dass er ihn mal kurz helfen solle. Bernhard kam nichtsahnend auf ihn zu und ahnte nichts Schlimmes. Da packte der Schäfer Bernhard bei seinen Ohren und sagte:“ Wenn du wieder mal meine Schafherde aufscheuchst, hetzte ich meine Hunde auf dich. Bernhard gelobte, dass er in Zukunft einen weiten Bogen um seine Schafe machen werde. Mit den Worten: „Das soll dir eine Lehre sein“ bekräftigte der Schäfer seine Ermahnung und für Bernhard blieb diese Lektion bis heute in seinem Gedächtnis. 



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