Den eigenen Willen durchzusetzen, wird als dickköpfig oder starrsinnig definiert. Dabei ist es wichtig, eine eigene Meinung zu haben und sie auch zu äußern. Wenn ein Kind in den ersten Jahren seines Lebens versucht, seinen Willen trotzig zu behaupten, dann kann es zum Kampf kommen. Wenn Eltern die Stärke besitzen, in diesem Stress „Nein“ zu sagen, dann mag das für Außenstehende hart wirken. Aber ohne ein „Nein“ wird das Kind seine Grenzen nicht kennenlernen. Des lieben Friedens willen sind wir geneigt, gleich nachzugeben. Der Quälgeist bekommt seinen Willen und wir haben unsere Ruhe. Mit einer gesunden Erziehung hat das wenig zu tun. Aus einem sonst so lieben Kind kann ein Randalierer oder ein Provokateur werden. Oder gar ein „Narzisst“! Nur sein „Eigennutz“ wird ihm wichtig sein. Seine Selbstliebe macht ihn zwar arrogant und egozentrisch, aber das juckt ihn nicht. Die andere Seite der Medaille ist allerdings auch nicht zu empfehlen. Waschlappen gibt es genug auf dieser Welt. Wir können wie so oft im Leben nicht alles richtig machen. Von jeder Seite kannst du vom Pferd fallen. Deine Persönlichkeit ist auf Lob und Anerkennung aus. Jetzt kommt es auf deine Prägung an. Bist du in deiner Kindheit ermutigt worden, deine Meinung unverblümt zu sagen? Oder musstest du immer klein beigeben? Gehst du Konflikten aus dem Weg, oder kannst du einen Streit auch mal eskalieren lassen? Klug wäre es, Umstände erst mal ruhen zu lassen. Nachzudenken und dann die Gesamtsituation zu analysieren. Das kann jedoch nicht jeder. Logisch wäre, ein Gespräch mit dem Kontrahenten zu suchen. Freilich schafft das nicht jedermann. Wenn du an der Grenze in deinem Konflikt angekommen bist, dann hilft uns „das Vaterunser“. Dein Wille geschehe, heißt es da. Was ist der Wille des Vaters im Himmel? Wenn du ihn fragst, was sein Wille ist, dann bekommst du auch eine Antwort. Die Antwort kann dir möglicherweise gerade nicht gefallen. Das „Vaterunser“ lehrte Jesus seinen Jüngern, als sie ihn fragten, wie sie beten sollten. Später konnte Jesus im Garten Gethsemane wahrhaftig erleben, was es heißt “Dein Wille geschehe“. Jesus betete: „Wenn es möglich ist, dann lasse diesen Kelch an mir vorübergehen", aber „nicht mein Wille, sondern Dein Wille geschehe“. Jesus hätte sich aus dem Staub machen können. Aber er wusste, dass er für die Sünden der Welt sterben sollte. Die Kreuzigung am kommenden Tag war der Wille Gottes. Das versteht niemand. Nicht einmal Petrus wollte das. Aber wer hätte uns dann retten sollen? Kein Herrscher dieser Welt hätte uns durch sein Sterben am Kreuz retten können. Es hätte nichts bewirkt, wenn Julius Cäsar oder Alexander der Große, oder August der Starke, oder sonst ein Gewaltherrscher, für sein Volk gekreuzigt worden wären. Jesus dagegen, der Sohn Gottes, der von Anbeginn der Welt schon Gemeinschaft mit dem Vater und dem Heiligen Geist hatte, er sollte geopfert werden. Ein König eines anderen Landes könnte gar nicht für alle Völker eintreten. Es musste ein König für alle sein. Ob Freund oder Feind, Jesus erlöst alle, wenn es drauf ankommt. Nichts und niemand auf dieser Welt muss noch geopfert werden. Jesus genügt.


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