Alles über einen Kamm scheren.  

Gleiche Haarschnitte bei Soldaten kennen wir. Ob sie dasselbe Ziel auch haben, kann unterschiedlich sein. Wenn wir alles über einen Kamm scheren,  haben wir nicht begriffen, dass es im Leben differenzierte Gesichtspunkte gibt. Nur weil sich ein Mitglied einer Gruppe falsch verhält, dürfen wir nicht alle über einen Kamm scheren.  Ein Friseur, der allen seinen Kunden den gleichen Haarschnitt verpasst, schert halt mal alle mit demselben Kamm. Vielleicht hat er nur einen Kamm zur Verfügung. Obwohl es immer wieder Modetrends bei den Frisuren gibt, können wir beobachten, dass anscheinend alle Männer mit dem gleichen Haarschnitt in den 70er Jahren herumliefen. Alle Männer trugen lange Haare. Vor mir lief eine Person mit langen blonden Haaren, mehrere Male dachte ich, dass sich ein hübsches Mädchen in einer femininen Person verbarg. Sobald ich mich umdrehte, trug so ein Langhaariger einen Bart und wirkte sehr maskulin auf mich. Heute haben junge Männer den angesagten “Undercut” Haarschnitt. Sie laufen wie uniformierte Privat Soldaten der französischen Fremdenlegion durch unsere Fußgängerzonen und präsentieren ihr geschorenes Haupt fast schon aristokratisch. Dabei wurden nach altgermanischen Strafrecht Verbrecher früher kahlgeschoren. So ändern sich die Zeiten. So eine ähnliche Erfahrung machte ich 1976 als Wehrpflichtiger in der Fallschirmjägerkaserne in Calw im Schwarzwald. Unser Gruppenführer bekleidete uns  junge Rekruten zum Friseur. Zuerst setzte er sich auf den Friseurstuhl und gab dem Friseur die Anweisung, seine Haare auf vier Millimeter Länge mit der Maschine zu scheren. Sobald er diesen Rappo hingenommen hatte, befahl er dem Barbier, uns allen den gleichen Schnitt zu verpassen. Wir betrachteten uns gegenseitig und sahen alle wie die geschorenen Schafe aus. In Bayern sagt man zu so einem “Gscherter”. Der militärische Haardesigner braucht bei seiner Tätigkeit überhaupt keinen Unterschied zu machen. Wir alle wurden über denselben Kamm geschert.  Wer alles über einen Kamm schert, der achtet auf die Andersartigkeit von uns Menschen absolut nicht. Die Gleichmacherei kann ich einfach nicht akzeptieren. Jeder Mensch ist einzigartig, auch unterscheidbar von anderen. Psalm 139,13-16 


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