Eine zweite Chance bekommen.
Manchmal braucht es Zeit, eine zweite Chance zu bekommen. Wenn du eine erste Chance verspielt hast, dann kannst du niemanden dazu drängen, dir eine zweite Chance zu geben. Weil es dir nicht hilft, Druck auszuüben, ist Abwarten angesagt. Gerade wenn etwas beim ersten Ablauf schief gelaufen ist, hast du eine zweite Chance verdient. Allerdings solltest du eine günstige Gelegenheit abwarten und nicht auf Gedeih und Verderb gleich einen zweiten Anlauf starten. Deinen ersten Versuch hast du halt mal verspielt. Jetzt sofort alles ungeschehen zu machen ist nicht möglich. Du hast ja auch keine weitere Möglichkeit einen ersten guten Eindruck zu hinterlassen. Wenn der erste Eindruck von deiner Aktion in die Hose gegangen ist, dann kannst du dein Misslingen nicht sofort ungeschehen machen. Deine erste Chance ist vertan. Du ärgerst dich über dich selbst. Den Frust musst du erst verdauen. Deinen Fehler gleich auszubügeln, ist nicht immer möglich. Was also tun, um einen weiteren Ausrutscher zu vermeiden? Ehrlich zugeben, dass du deine erste Chance versemmelt hast, ist für deine Einsicht wichtig. Ein Schönreden hilft dir nicht weiter. Das Geschehene ist geschehen. Deinem Gegenüber darfst du deine Enttäuschung über dich selbst auch anvertrauen. Dass dich dein Fehler ordentlich erschrocken hat, musst du nicht nur für dich behalten, denn deine Enttäuschung kann man dir sowieso ansehen. Du hast einfach noch daran zu knabbern. Klar, kannst du niemanden dazu zwingen, dir zu verzeihen. Verpatzt ist verpatzt. Was du jetzt brauchst ist, dass man gnädig mit dir umgeht. Mein Opa sagte mir, bevor ich wieder mal eine Abreibung bekam: “dein Kopf wird schon drauf bleiben". Da fällt mir die Geschichte aus dem Mittelalter ein. Weil eine Mutter ihren angeklagten Sohn vor dem Galgen retten wollte, nahm sie sich allen Mut zusammen und versuchte, den Richter gnädig zu stimmen. Der Richter schrieb daraufhin für den Henker folgenden Satz auf ein Stück Papier: “Gnade unmöglich, zu töten ”. Den Zettel überreichte der Richter dem Vollstrecker. Weil nun das Komma verrutscht war, kam der Schuldige mit dem Leben davon. Jetzt stand auf dem Zettel: "Gnade, unmöglich zu töten.” Der Kopf blieb drauf, der Schuldige konnte in Freiheit seines Weges ziehen. Was so ein Komma alles bewirken kann. Wir alle brauchen einander gnädig zu sein. Im Psalm 103 Vers 8 wird uns mitgeteilt, wer immer gnädig ist.

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