Ohne Bruch in deinem Leben bist du ausdruckslos.
Wenn deine Visionen sich nicht erfüllt haben und kostbare Investitionen umsonst gewesen sind, dann erlebtest du schon womöglich einen Bruch in deiner Vita. Von Erfolg zu Erfolg getragen zu werden, Karriere machen und Siege zu feiern ist freilich angenehmer, als durch ein Tal der Tränen zu gehen. Je älter ich werde, desto mehr akzeptiere ich, dass mein Bruch schon eintraf, als ich Anfang 30 war. Auch wenn mich die Destination zehn Jahre zurückgeworfen hatte, konnte ich nach dieser Läuterung wieder neu durchstarten. Ich erkenne heute, dass andere Ähnliches durchmachen, manche früher wieder andere später. Verschont wird anscheinend niemand, wie ich neulich jemanden sagen hörte. Alle werden geprüft, sagte er. Wie der Nebel, der sich eines Tages über das Tal ausbreitet und du deine Hand vor Augen nicht mehr sehen kannst, so kann sich der Dunst wie ein Schatten auf dein Gemüt legen. Deine Vorbilder helfen dir nicht aus der Misere. Noch schlimmer, gerade meine besten Vorbilder sind gefallen. Sie waren einfach nicht mehr da. Selbst wenn sie da gewesen wären, hätte ich sie nicht um Rat fragen können, weil sie nicht mehr verlässlich waren. Jetzt das Schweigen deiner Freunde auszuhalten ist eine Erfahrung, die du nie mehr in deinem Leben vergessen wirst. Dein kindliches Vertrauen ging verloren. Erst wenn du nach einigen Jahren des Geschehens zurückblickst, erkennst du deinen Vorsprung, den andere erst noch erleben sollten. Nachdem du deine Durststrecke überstanden hast, kannst du die Leute verstehen und mit ihnen mitfühlen, die schon vor deinem Martyrium ähnliches erlebt haben. Habe jetzt keine Angst weiterzuleben. Scheitern ist nicht ansteckend, es ist letztendlich sogar heilsam für dich. Ein kluger Mann hält das Scheitern sogar für eine Kunst, die notwendig geworden ist, damit du ein lebendiges Gefühl deiner inneren Stärke bekommen sollst. Nachdem bedeutende Leute ihre Kanten abgeschliffen bekamen und in die Geschichte eingingen, konnten sie ihr Scheitern, das sie in ihren jungen Jahren erlebten, nicht als Chance erkennen. In der Schule des Lebens verleugnete Petrus seinen Herrn Jesus. Später bereute er sein Scheitern und wurde zum Fels und eine Leitfigur im christlichen Glauben.

Kommentare
Kommentar veröffentlichen