Zwischen den Jahren. 

Die ruhigen Tage zwischen Weihnachten und Neujahr bieten uns Reflexion als Rückschau und Hoffnung auf Neues. Eine Atempause, bevor wir uns den neuen Herausforderungen, die vor uns liegen, widmen werden. Ob wir wollen oder nicht, jeder wird sich dem Phänomen der Zeit stellen. Gute Vorsätze allein reichen halt mal nicht aus. Von den guten Vorsätzen ins Tun zu kommen ist wird uns einen zaghaften Neustart wie einen Drahtseilakt nicht erspart bleiben. Verlassen wir uns auf bereits bestehende Brücken, die uns in neuen Aufgaben tragen können? Weil diese Zeit zwischen den Jahren für mich eine”jetzt noch nicht Zeit” ist, bin ich gespannt, was kommen mag. So erging es womöglich auch Dietrich Bonhoeffer, als er das Lied schrieb: "Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag”. Keiner von uns weis was vor uns liegt. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum so ein Lied am Jahresende unsere Herzen so berührt. Als Unschuldiger im Gefängnis dichtete Dietrich Bonhoeffer dieses tiefgehende Lied. Im Ungeborgenen entsteht eine Sehnsucht nach echter Geborgenheit. Du hast so etwas bestimmt auch schon erlebt. In der Zeit meines Wehrdienstes in Calw im Schwarzwald und in Altenstadt / Schongau keimte so eine Sehnsucht nach Wärme und Geborgenheit auf. Einfach hinter dem Ofen im Wohnzimmer bei meiner Familie sitzen und einen auserlesenen Roman lesen. Diese wohltuenden Begebenheiten erhoffen wir uns dann einfach in schwierigen Zeiten. Da müssen wir nicht unbedingt ein Abenteuer auf dem Nordpol erleben. Da genügt es uns, in einer beheizten Stube behaglich hinter dem Ofen zu sitzen und das Zischen der Bratäpfel zu genießen.      


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