Unser Urgroßvater mütterlicherseits war Büttner von Beruf.
Aus den Dauben, das sind gewölbte Holzbretter, setzt der Böttcher, Küfer oder auch Fassbinder genannt, ein Fass zusammen. Die Dauben wurden unten auf den runden Boden des angefertigten Fasses aufgesetzt und mit Eisenringen zusammengezurrt. Wenn die Dauben außer Rand und Band in sich zusammenstürzen, wurde der Büttner beherrscht. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als einen zweiten Versuch zu wagen. heute hören wir den Ausruf, der ist aber außer Rand und Band, wenn alles nicht funktioniert und jemand wird cholerisch oder sehr aufgebracht und wütend. Klar ist es ärgerlich, wenn etwas nicht auf Anhieb klappt. Selbst wenn du in eine Lage kommst, die schwer unter die Kontrolle zu bringen ist, ist es wichtig nicht alles hinzuschmeißen. Fasse neuen Mut und starte diszipliniert einen erneuten Versuch. Es wird schon nicht gleich auch noch dem Fass den Boden ausschlagen. Diese Redewendung kommt aus demselben Handwerk. Weil in Fässern nicht nur Wein, sondern auch Bier abgefüllt wurde, wurde 1616 in Bayern das Reinheitsgebot eingeführt. Stellte es sich heraus, dass das eingefüllte Bier nicht dem Reinheitsgebot entsprach, wurde dem Fass der Boden ausgehauen. Der gesamte Sud floss heraus und die Arbeit war vergebens. Dafür konnte der der Küfer allerdings nichts. Der Bierbrauer war in diesem Fall der Schuldige. Heute ist der Ausruf: "Das schlägt dem Fass den Boden aus", eine Empörung oder eine Zumutung über ein ungerechtes Verhalten eines Regenten.

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