Die Eigenschaft des guten Willens. 

Kennst du das, endlich kommst du als nächstes in der Stadtverwaltung dran. Kaum nimmst du Platz, da klingelt das Telefon der Sachbearbeiterin. Die Bedienstete nimmt den Hörer ab und redet eine gefühlte Ewigkeit mit der Person am Telefon, obwohl du ihr gegenübersitzt. Jetzt hast du drei Möglichkeiten. Entweder du fühlst dich zurückgesetzt oder du machst auf dich aufmerksam, indem du auf die Uhr an der Wand deutest. Oder ist gerade jetzt der Zeitpunkt gekommen, um Wohlwollen gegenüber einer  Werktätigen zu üben. Aber warum sollst du dieser Person entgegenkommen, wenn ihr das Telefongespräch wichtiger ist als deine Person. Sie zieht es vor, sich mit einem Apparat zu unterhalten, obwohl du präsent bist. Du bleibst freundlich. Du wirfst der Dame vom Amt einen netten Blick zu. Dann endlich wendet sie sich dir zu und erwidert deine Geduld mit einem gewinnenden Lächeln. Sie entschuldigt sich dafür, dass sie dich so lange warten ließ. Eine Win-win- Situation ist entstanden. Dein Anliegen wird jetzt wohlgesinnt zügig bearbeitet. Deine Energie des guten Willens wird belohnt. Du bist ruhig geblieben und konntest so die Gegebenheit locker meistern. Ob ich in dieser Situation auch so verständnisvoll reagiert hätte, bezweifle ich. Meine Ungeduld und mein Temperament hätten mir sehr viel Kraft und Energie gekostet. Guten Willen zu zeigen, setzt ein entschlossenes persönliches Handeln voraus. Wer den Zugang zu einem guten Willen in die Wiege gelegt bekam, der kann für viele Menschen ein Vorbild an Charakterstärke sein. Wahrscheinlich sind solche starken Zeitgenossen von guten Mächten umgeben. So wie Dietrich Bonhoeffer, der das folgende Lied dichtete:” Von guten Mächten still und treu umgeben, erwarten wir getrost, was kommen mag." Aus Galater 6 Vers 9 kann ich etwas lernen.      




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