Der erste Eindruck von einer Person hat eine besondere Kraft. Du hast keine zweite Chance einen ersten Eindruck zu hinterlassen. Dabei spielt neben deines Aussehens und deiner Stimme auch deine Kleidung eine Rolle. Weil wir immer irgendwie auf unsere Mitmenschen eine Wirkung haben, unterstreicht unsere Garderobe unsere Position im Leben. Ein Radrennfahrer wird durch seine sportliche Kleidung als durchtrainierter Athlet angesehen. Sobald er aus seiner Sportkleidung in seine Uniform als Polizist schlüpft, wird er als Gesetzeshüter akzeptiert. Durch deine Kleidung wirst du zuallererst die Signale aussenden, die deine Stellung in der Gesellschaft erkennen lassen. Einen Arzt im weißen Kittel und mit einem Stethoskop um den Hals wirst du als Mediziner wahrnehmen. Allerdings sollten wir nicht immer von der Montur eines Menschen auf seinen Beruf oder seine Kompetenz setzen. In der Novelle “Kleider machen Leute” des Schweizer Dichters Gottfried Keller geht es um einen Schneidergesellen, der sich als polnischen Grafen ausgibt. Vornehm gekleidet wird er irrtümlicherweise als einflussreicher Graf wahrgenommen und auch so behandelt. Somit passt der Ausdruck "Aufschneider" zu diesem Gesellen. Wir lassen uns durch die Kleidung einer würdevoll gekleideten Kreatur leicht blenden. Mir ist aufgefallen, dass sich Leute, die bereits im Ruhestand sind, immer noch gerne so kleiden, wie sie sich in ihrem Berufsleben angezogen haben. Ein früherer Bauarbeiter bevorzugt weiterhin seine bequeme Latzhose. Ein ehemaliger Bankkaufmann zieht immer noch gerne seinen Herren Anzug an. Nicht jeder besitzt einen Smoking oder einen Frack. Welche Frau kann schon aus ihrem Kleiderschrank ein passendes Ballkleid oder ein elegantes Gala-Kostüm für einen Opernbesuch auswählen? Zur Not leihen sich gewiefte Zeitgenossen die passende Konfektion für eine Versace aus. Dabei können sie über eine Unmenge der ausgefallensten Kollektionen auswählen. Mir ging es schon mal so, dass ich eine Frau aufgrund ihrer Kleidung nicht gleich erkannt habe. Sonst begegnete sie mir schlicht und dezent gekleidet. Bei einer Feier wirkte sie mit ihrem Leoparden Kleid wie eine aufgetakelte, vom Luxus verwöhnte Person. Was Äußerlichkeiten ausmachen. Natürlich gilt das gleiche für einen Mann. In Shakespeare's Hamlet sagt  Polonius seinem Sohn Laertes, er solle sich gut kleiden, denn die Kleidung macht einen jungen Gentleman aus ihm. Gerade weil die Kleidung eines Menschen uns den ersten Eindruck verschafft, können wir auch leicht auf einen “Bluff” hereinfallen. Denn neben der Kleidung kommt es auf den Charakter, auf gute Manieren, auf Charisma und eine ehrliche, authentische Lebenseinstellung an. Sprüche 10,9 helfen uns dabei.


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog