Der Stolz ein Atheist zu sein.

Schleichend breitet sich bei frei denkenden Menschen ein Traum nach Selbstverwirklichung aus. Ein herzliches Gemeinschaftsgefühl, solide Stabilität in der Gesellschaft und eine Hoffnung, die durch das Leben trägt braucht keinen Glauben an einen liebenden Gott, meinen sie. Gibt es für Atheisten eine befriedigende Antwort auf die wichtigsten Fragen des Lebens? Ob in London der „Tempel für Atheisten“ gut besucht wird, weiß ich nicht. Eine Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit haben areligiöse Menschen genauso wie religiöse Menschen. Von den christlichen Kirchen wollen dort Atheisten einiges lernen. Laut dem Philosophen Alain de Botten könnte man von den Kirchen einige gute Ideen kopieren. Denn eine Erwartung auf die Herrlichkeit ist für Freidenker genauso erstrebenswert wie für gläubige Menschen geben. Ohne einen persönlichen Glauben an Gott muss es doch auch in einer Organisation von Ungläubigen möglich sein, Leidenschaft, Verbundenheit und Warmherzigkeit zu erfahren. Auch Atheisten wollen geliebt werden. Kann ein Atheist gesegnet werden? Oder kann er andere segnen? Diese Fragen sind berechtigt. Schließlich haben Atheisten niemanden, zu dem sie beten können. Im Zweiten Weltkrieg befahl ein atheistischer Hauptmann einem einfachen Soldaten, er solle für einen verwundeten Kameraden beten, da er nicht beten könne. Der einfache Soldat nahm die Hand des im Sterben Liegenden und begann das „Vater unser“ zu beten. Während des Gebets schaute der Sterbende seinen Hauptmann fragend so an, als ob er sagen wollte, bitte bete auch du für mich. Der Hauptmann neigte seinen Kopf und fing an zu weinen. Er erkannte, dass mehr Glaube nötig ist, um nicht zu glauben, als einfach zu glauben. An einen liebenden Gott glauben, wie ein hilfloses Kind mit seinem Schöpfer in Verbindung tritt, danach sehnen wir uns alle. Ein netter Atheismus hilft uns in den bedrohlichen Situationen unseres Lebens nicht weiter. Johannes 17,3


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