Expedition: Reicht der Sauerstoff? Kannst du den beißenden Wind und die Minus 30 Grad Kälte noch ein paar Stunden aushalten? Nur noch 200 Meter bis zum Gipfel. Jetzt nur noch 100 Meter. Kurz vor dem persönlichen Triumph schrillt die Sirene des Funkgeräts. Kehrt um, ihr müsstet schon seit einer Stunde auf dem Rückweg sein. Die Stimme des erfahrenen Expeditionsleiters klingt dramatisch. Sollen wir jetzt, 100 Meter vor unserem einmaligen Zweck, unsere Mount Everest Besteigung aufgeben? Und wieder und wieder die Warnung. Kehrt um. Sofort, sonst überlebt ihr den kommenden Tag nicht mehr. Morgen seid ihr tot. Nur noch 50 Meter bis zum Gipfel. Jetzt noch mit letzter Kraft das Ziel unseres Lebens erreichen. Umkehren? Nein, soll alles Mühen umsonst gewesen sein? Wir gehen weiter, beschließen sie! Endlich sind sie oben angekommen. Voller Enthusiasmus feiern sie den erfolgreichen Aufstieg und den beglückenden Durchbruch. Die Genugtuung und Hochstimmung lässt sie euphorisch werden. Voller Jubel über den Sieg fallen sie sich vor Begeisterung in die Arme. Geschafft! Ohne weitere Kraftreserve machen sie sich auf den Heimweg. Taumelnd gehen sie abwärts. Jetzt schlägt das Wetter noch erbarmungsloser zu. Eiskalte Windböen rauben ihnen die letzten Kräfte. Geschwächt und erschöpft kämpfen sie sich weiter. Sie bekommen Atemnot. Sauerstoffmangel und die klirrende Kälte konnten ihre Körperorgane nicht mehr ausreichend mit dem notwendigsten versorgen. Abgekämpft gehen sie keinen Schritt mehr weiter. Überanstrengt und atemlos fallen sie in einen unruhigen Schlaf. Sie schaffen es nicht mehr ins Lager. Erst nach einer Wetterbesserung macht sich ein Suchtrupp auf den Weg, um die Vermissten zu finden. Sie finden die fünf Männer leblos und vor Kälte erstarrt zusammengekauert am Boden liegen. Die Warnung: „Kehrt um“ ignorierten sie. Es war nichts mehr zu machen. Der Rettungstrupp konnte nur noch die Bergung der Leichen vornehmen. Wie geht es uns damit? Wir hören in unserem Inneren die Warnung: Kehr um! Mayday, Mayday! „Umkehren!“ Jeder Tag kann dein letzter sein. Gott will, dass du rechtzeitig umkehrst. Sonst ist es zu spät für dich. Hesekiel 14,6

Kommentare
Kommentar veröffentlichen