Lebensmittel nur für 36 Tage. 

Wenn es laut Pressemitteilung nur noch für 36 Tage Nahrungsmittel gibt, dann sind die Sorgen groß. Die Menschen in der Großstadt begannen sich eiserne Rationen zuzulegen. Hamsterkäufe waren die Folge. Die Angst vor dem Verhungern war groß. Über 100000 Wohnungen wurden in der einstigen Hauptstadt im Zweiten Weltkrieg zerstört. Unsere Verwandten aus Berlin Schöneberg teilten sich ihre Nahrungsmittel penibel ein. Die drei heranwachsenden Buben hatten ständig Hunger. Tante Elli erzählte mir, dass sie ihre Kinder ohne Abendbrot ins Bett schicken musste. Daraufhin sagte der größere Bruder H.J. zu seinen beiden jüngeren Brüdern. “ Wir müssen hungernd ins Bette jehen und die Eltern essen sich mit den guten Stullen so richtig satt.” Die Jungen ahnden nicht, dass Elli und Ludwig, die Eltern, an manchen Tagen überhaupt nichts Essbares zu sich nahmen, um ihre Kinder einigermaßen durchzubringen.   Glücklicherweise traf die Administration rechtzeitig eine kluge Entscheidung. Um die zwei Millionen Menschen von West-Berlin zu versorgen, wurde die “Operation Proviant” ins Leben gerufen. Im Sommer 1948 landeten die ersten “Rosinenbomber” vollgepackt mit Lebensmitteln auf dem Flughafen Tempelhof. Die US Maschinen starteten von der Rhein-Main-Airbase in Frankfurt am Main und aus Wiesbaden- Erbenheim. Auch die britische und australische Luftwaffe unterstützte die Aktion tatkräftig. Die Piloten der Transportmaschinen wackelten zur Freude der Bevölkerung mit ihren Tragflächen und warfen auch Süßigkeiten über die wartenden Menschen ab. Deswegen wurden die künftigen 20 verschiedenen Flugzeugtypen auch als "Candy Bomber" oder “Rosinenbomber” bezeichnet. Es folgten über 270000 Flüge mit insgesamt 2 Millionen Tonnen Luftfracht. Nachdem die Maschinen entladen waren, evakuierten die Flieger tausende Kinder und ältere Menschen nach Westdeutschland. Heute werden in Berlin jährlich 320 Millionen Kilogramm Lebensmittel weggeworfen. “Unser täglich Brot gib uns heute” Matthäus 6,11  


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