Nur ein wenig schwindeln.
Du hast einen Termin verschwitzt und suchst jetzt nach einer Ausrede. Oh, ein Freund brauchte meine Hilfe, ich stand ihm bei. Dein Gegenüber spürt, dass du ihn ohne mit der Wimper zu zucken anlügst. Mit einem Lächeln gibt er dir zu verstehen, dass du geschwindelt hast. Schon bei Kleinkindern kannst du dieses Verhalten beobachten. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich meinem etwa dreijährigen Sohn gesagt habe, dass er seine Spielsachen in die Spielzeugkiste räumen solle. Als ich in sein Zimmer kam, schien das Spielzeug aufgeräumt zu sein. Allerdings war es in der Kiste nicht zu finden. Auf die Frage, ob er seine Spielsachen aufgeräumt habe, sagte er ja, Papa. Dabei hatte er die herumliegenden Sachen einfach unters Sofa geschoben. Er versteckte die Sachen, bevor ich es bemerkte, und schwindelte lieber. Wie kommt ein Kind schon im zarten Alter darauf etwas zu verheimlichen? Klar lächelte ich darüber und konfrontierte ihn gleich mit seinem Fehlverhalten. Ist Lügen schon angeboren oder ist es erlernt? Kleine Kinder schwindeln, um negative Konsequenzen zu vermeiden. Sie wollen etwas geheim halten. Später im Schulalter schwindeln Kinder, um Anerkennung zu bekommen.Auch im Erwachsenenalter ist unser Verhalten nicht besser geworden. In den Teenagerjahren wollen wir mit übertriebenen Erlebnissen unsere Freunde beeindrucken. Später im Berufsleben wird auch nicht immer die Wahrheit gesagt. Dabei ist es einfacher, bei der Wahrheit zu bleiben. Unser Gewissen erinnert uns sowieso an unsere Inkorrektheit. “Herr, du erforschst mich und kennst mich…" Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. Psalm 139

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